Karma
das Gesetz von Ursache und Wirkung
Karma ist keine Strafe für böses Verhalten und auch was lieb gemeint ist, kann zu „karmischen Verstrickungen“ führen. Folgendes als Beispiel.
Ein Paar ist tief verleibt und verspricht sich von tiefstem Herzen ewige Liebe „Wir lieben uns für immer und finden uns im nächsten Leben wieder!“. Tja, und Wunder was, Reinkarnation und weiter Leben sind halt doch real. Und dann muss man sich auch nicht wundern, wenn man ein Leben lang auf der Suche ist, aber nicht recht weiß, wieso. Deswegen macht die Formel „bis das der Tod und scheidet“ als Karma-Bremse durchaus Sinn. Die Verdrehung zu einem, nur eine Ehe und dann bis zum Lebensende, ohne Chance auf Scheidung – Das ist dann wieder stupide Religion.

Und das ist auch schon das nächste Thema: Religion.
Karma vs. Religion
Betrachten wir das Thema Karma zunächst spirituell und philosophisch. Dann ist Karma ein Gesetz, das sagt:
„Alle Wirkungen haben eine Ursache und
alle Ursachen erzeugen eine Wirkung.“
Das ist die spirituelle Bedeutung des Karmas. Und es ist eben keine Wertung oder eine Strafe für Verfehlungen in anderen Leben schon zweimal nicht. Jedoch können Ursache und Wirkungen sich durchaus über mehrere Leben hin erstrecken.
In der Gesetzmäßigkeit des Karmas geht es nur darum, dass alles, was im Geist keimt und sich zu Willen formt, sei es bewusst oder unbewusst, eine Ursache setzt, die eine Wirkung zur Folge hat. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Wirkung sich auch manifestieren muss, doch auch wenn dieser Keim im Geiste sich nicht manifestiert, verändert es dennoch die Geisteshaltung. Und die Geisteshaltung spielt eine tragende Rolle, was sich in unserem Leben manifestiert und was nicht und in welcher Form.
Jegliche Ursache erzeugt also immer eine Wirkung, jetzt oder wann auch immer.
Umgekehrt sagt diese Gesetzmäßigkeit des Karmas auch, dass nichts einfach so geschieht, denn alles in unserem Leben ist die Wirkung einer Ursache. Doch hier sind wir bitte sehr vorsichtig, denn in der Denkweise unserer Schuld-Kultur ziehen wir uns nur allzu gerne Schuhe an, die uns weder passen noch gehören.

Die Ursache für eine Wirkung kann von uns selbst stammen oder von unseren Mitmenschen. Es kann ein unaufgelöstes Familienthema sein oder eines der tausenden Themen, die im Metabewusstsein der Menschheit herumschwirren. Und es kann aus anderen Leben stammen oder ein weiteres Leben vorbereiten oder ein Wille in unserem Seelensein … die Möglichkeiten sind vielschichtig, multidimensional und letztlich nicht wirklich, vollends begreifbar. Dennoch, wenn sich etwas in meinem Leben manifestiert und bedeutsam wird, bleibt ein „Es hat etwas mit mir zu tun“. Also wollte ich das oder führt meine Geisteshaltung mich dazu, damit in entsprechende Resonanz zu gehen?
Jegliche Wirkung, also alles was ist, beruht auf einer Ursache, wie auch immer.
In der Religion entsteht nun aus der Natur der karmischen Gesetzmäßigkeit ein religiöses Konzept, das diese Religionen dann ebenfalls Karma nennen. Das ist dann Karma im Sinne des Hinduismus und des Buddhismus. Wobei das Verständnis von Karma dabei schon aus der Neutralität in ein Gut-Böse-Denken abdriftet und man boshafte Motive und Handlungen als schlechtes Karma betrachtet. Vor allem in der Religion der Esoterik, denn Esoterik ist nichts anderes als eine Religion, versteht man Karma dann als etwas Negatives, was es zu lösen gilt
Krama lösen
Besonders in spirituellen Kreisen und der Esoterik wird das regelrecht zum Sport, möglichst viel Karma zu lösen. Also dieser Wunsch alles, was du mal in deinen anderen Leben einmal angerichtet haben magst, in diesem Leben zu lösen und dann erlöst zu sterben. Und genau diese Absicht erzeugt Karma, den so formulierst du einen Willen, mit allem was sich in einem irgendeinem Leben öffnet, zu schließen.
Ja, und wenn es dir gelingt, alles Karma zu lösen, ohne neues Karma zu öffnen, bist du dann angeblich erlöst! Was im Leben natürlich unmöglich gelingt, denn Leben bedeutet Bewegung und setzt damit ständig neue Ursachen.
Geht es also darum, im Sinne des Karmas Frieden zu finden, geht es viel mehr darum, Ruhe in das aufgewühlte Meer der Kausalitäten zu bringen. Sich bewusst zu machen, welche Geisteshaltung ich einnehme und wieso? Und sich seiner Resonanzen und Beziehungen bewusst zu werden und zu hinterfragen, was da womit verknüpft ist und ob das überhaupt verknüpft sein muss?
Reinkarnation als karmische Pflicht?
Die Vorstellung man müsse nur reinkarnieren, wenn man sich im Leben etwas zu schulden kommen ließ, und so Karma aufbaute. Diese Einstellung ist geradezu depressiv und erklärt das Leben an sich zu etwas Schlechtem – Einer Strafe! Du musst nochmal leben!
Das Leben ist schön und sicherlich keine Strafe. Und wenn es dir wie eine Strafe vorkommen mag, dann wäre es dringend angebracht, etwas an und in deinem Leben zu verändern.

Der Sonnenaufgang
Beim Thema des Karmas geht es doch viel mehr um Bewusstwerdung. Um die Frage: Wie kann es sein und werden, dass in meinem Leben die Sonne aufgeht? Und was kann ich tun, damit ich eine Ursache bin, dass auf der Welt die Sonne aufgeht? Und bitte nicht als Pflichtübung, sondern viel mehr als ein Akt der Selbstentfaltung.



