Mitgefühl

Im Buddhismus und Zen geht es immer wieder um Aufmerksamkeit und Mitgefühl, als zentrale Geisteshaltung und Schlüssel zur Erkenntnis. Wieso? Was ist am Mitgefühl so wichtig und was bedeutet es? 

Mitgefühl vs. Mitleid

Die beiden Worte sagen es bereits, denn es ist ein genereller Unterschied, ob man mit einem Wesen mitfühlt, es empathisch erkennt und die eigene Beziehung zu diesem Wesen sieht. Oder ob man mit leidet und so eine unsägliche Bindung aufbaut, die am Ende das Leid nur noch verstärkt. Denn letztendlich ist alles mit allem verbunden und nicht mitzufühlen bedeute schlussendlich, sich dieser Verbindungen nicht bewusst zu sein. Und Aufmerksamkeit und ein offenes, weiteres Bewusstsein, ist nun mal der Schlüssel dazu, sein Bewusstsein zu entwickeln. Auf neue, spirituelle Ebenen zu gelangen und so erleuchtende Erkenntnis zu finden.

Mitgefühl mit sich selbst

Betrachte dich selbst in deinem Sein und was du im Inneren bist! Das ist etwas, was wir gerne vernachlässigen, jedoch sehr ungerecht ist. Es ist ungerecht, sich selbst in einem anderem, strengerem Maßstab zu messen, also seine Mitmenschen. Du darfst Fehler begehen, ja, und mancher lässt sich eben nicht mehr korrigieren. Dafür ist Vergebung da und die verdienst du ebenso, wie jedes andere Wesen im Universum. Es ist so wichtig, sich keine Insel zu bauen, auf der man sich für all das verurteilt, was man anderen im Mitgefühl von Herzen gönnt.

Demut und Bescheidenheit?

Demut und Bescheidenheit gelten als edle Tugenden. Doch wenn Demut eine Tugend ist, soll heißen, dass es OK ist jemand zu demütigen? Wie kann gleichzeitig Demut ein positives und Demütigung ein negatives Wort sein? Das ist ein Widerspruch in sich und kein Wesen sollte jemals das Bedürfnis haben, ein anderes Wesen zu demütigen und Demut einzufordern.

Gleiches gilt für Bescheidenheit, denn ja, es gibt sicherlich ein Gleichgewicht zwischen narzisstischer Selbstdarstellung und einem, sich komplett zurückzunehmen. Aber wenn dieses Gleichgewicht gesund sein soll, wieso gilt es dann als Tugend, es durch Bescheidenheit immer in eine Richtung zu verschieben? Viel mehr begegnen wir und offen und ehrlich, wenn wir uns auch zeigen. Und wie könnten wir uns sehen und mitfühlend begegnen, wenn wir uns hinter künstlichen Bescheidenheit verstecken?

Es ist nicht immer ratsam, sich offen zu zeigen, wenn es um Schutz geht. Um einen sicheren Raum und um Privatsphäre. Es ist ok sich angemessen bedeckt zu halten und auch gebot, allen anderen Mitwesen diese Intimsphäre zu lassen.

Stolz

Stolz wird nur allzu gerne negiert, dabei ist Stolz etwas sehr Positives. Darfst du auf etwas stolz sein, ist etwas auf positive Weise gelungen, und das hat auch nichts mit Hochmut zu tun. Denn dafür, dass Stolz keine positive Basis hat, gibt es extra den Begriff vom „falschen Stolz“.

Stolz ist wichtig und die Gelegenheiten zu bekommen, berechtigt auf sich und andere stolz zu sein, etwas Schönes. Also sind wir fähig, unser Leben und unsere Gesellschaft so zu gestalten, dass darinnen viel Stolz entstehen und bewahrt werden kann?

Ja, auch auf seine Nation stolz zu sein ist vollkommen ok. Es ist natürlich, sich als Teil eines Ganzen zu empfinden und dieser Gemeinschaft einen Namen zu geben. Es gibt viele dieser Beziehungen, deren Teil wir sind: die Familie, der Ort, in dem wir leben, die Firma, in der ich arbeite und das Land, in dem ich lebe. Also ist es mir denn egal, was mein Land tut oder lässt? Nein, natürlich nicht! Und möge mein Land, meine Nation ehrenvoll handeln und mit Grund geben, stolz auf mein Land zu sein! Das ist doch etwas Positives.

Umso wichtiger ist es, zu wissen, was wahrhaft ehrenvoll und tatsächlich eine Pflicht ist und wer und was diese Werte nur angreift und missbraucht. Stolz muss ja in keiner Konkurrenz stehen. Wir können alle stolz sein, jede:r für sich für seinen Weg. Und das gilt auch für Nationen, die ihre Eigenheiten leben und auf positiven Wegen berechtigterweise Stolz erfahren. Nur spaltender Nationalismus macht daraus eine vergiftete Konkurrenz, in der sich eine Nation über die andere stellt.

Reinkarnation

Inkarnation im ewigen Leben, Mitgefühl und Karma.

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