Klimawandel
die Klimakatastrophe
Der Klimawandel ist das dringlichste Thema unserer Zeit. Schön, wenn wir andere Themen lösen und gar spirituelles Bewusstsein erlangen, doch ohne die finale Klimakatastrophe abzuwenden, wird uns das alles nichts bringen. Deswegen möchte ich hier das Thema kurz umreisen und motivieren, Dich näher mit dem Thema Klimaschutz zu befassen.

Eines der beliebtesten Argumente gegen die katastrophale Bedeutung des Klimawandels ist, Temperaturveränderungen seine in der Erdgeschichte ganz normal. Das mag auch stimmen, jedoch ist das Problem weniger der Temperaturanstieg, als die Geschwindigkeit, mit der er gerade stattfindet.
Mal ehrlich, was sind schon 1,5°? Dann haben wir im Winter eben -13.5° statt -15° und im Hochsommer 33,5° statt 32°. Das fällt doch noch nicht mal auf!
Doch wieso steigen die Temperaturen dann über Wochen hinweg auf Rekordwerte bis zu 48°? Und im Winter dann auf +15° statt -15°? Und die Antwort ist simpel: Weil das Klima nicht das Wetter ist! Das Klima sind die Mechanismen, in denen das Wetter entsteht. Und deswegen schwanken die Temperaturen jetzt viel stärker, als „nur“ 1,5° zuzunehmen.
Das eigentliche Problem ist also nicht der Temperaturanstieg selbst, sondern die Veränderung dieser Klima-Mechanismen, die das Wetter chaotische werden lassen und so verschiedene Naturkatastrophen auslösen. Und wie die Ökosysteme eben so sind, verändert schon ein geringer Temperaturanstieg diese Klima-Mechanismen drastisch.
Dass dabei der Meeresspiegel steigt, ist nur ein Effekt von vielen, der sich übrigens am Äquator wegen der Erdrotation viel stärker auswirkt, als an Europas Küsten. In der Südsee gehen jedoch bereits die ersten Inselstaaten unter.

Diese Kurve zeigt anschaulich, wie steil die Menschen gemachte Erderwärmung verläuft. Dagegen sieht das Ende der Eiszeit ja geradezu harmlos aus!
Übrigens befinden wir uns immer noch in der Eiszeit, denn unser Planet ist die meiste Zeit seiner Existenz vollkommen frei von Gletschereis. Und wenn man ganz genau hinsieht, sind wir Menschen genau genommen Wesen der Eiszeit und gar nicht für die üblichen Temperaturverhältnisse unserer Mutter Erde geschaffen.

Klima vs. Wetter
Das eigentliche Problem
Unser Wetter entsteht und verändert sich in einem gigantischen Mechanismus, wie in einer Maschine die aus verschiedenen Teilen besteht. Eines dieser Teile ist die Sonne mit ihrer Energie, die Schräglage der Erdachse und unsere jährliche Reise um die Sonne. Dadurch entstehen die Jahreszeiten.
Dann gibt es da das Spiel von Meer und Land und der Beschaffenheit des Landes. Gebirge bremsen Wetterfronten aus und auch Seen, Flüsse und Wälder beeinflussen das Wettergeschehen. Das nennt sich dann Kleinklima, weil es von der Beschaffenheit der Region abhängt.
Meeresströmungen wie der Golfstrom bestimmen unser Wetter so sehr, dass von den bayrischen Voralpen bis zu den norddeutschen Küsten relativ gleiche Temperaturen herrschen, wenn man die Höhe über dem Meer berücksichtigt. Doch nur relativ wenige Kilometer über die Alpen hinweg wird es schon deutlich wärmer. Und im südenglischen Paignton wachsen Palmen am Strand, wie in Süditalien.

Die Meteorolog:innen sprechen auch gerne davon, dass das Wetter über den Polen entstehe. Das liegt am Temperaturunterschied zwischen Äquator und den Polen, der Arktis im Norden und der Antarktis im Süden. Außerdem gibt es Windströmungen in höheren Luftschichten, die ständig von West nach Ost über Europa strömen: der Jetstream. Das ist übrigens auch der Grund, wieso wir hier meistens Westwind haben.
Durch diesen Jetstream entsteht eine Art Wettergürtel, der unsere Klimazone von der Sahara und der Nordpolregion abgrenzt. Nur wenn ein Wettersystem sich einmal bis über Nordafrika oder die Polarregion erstreckt, bekommen wir auch deren Wetter mit ab. Von Nordafrika erreichen uns dann Hitzewellen und Saharastaub. Und vom hohen Norden zieht es die sogenannten „polaren Luftströmungen“ zu uns nach Mitteleuropa.
Vor dem Klimawandel geschah dies seltener, war nicht so intensiv und solche Wetterlagen hielten auch nicht so lange an. Dann gab es mal ein paar Tage 32° oder 34° und nur an einzelnen Orten einen Tag mit 40°. Jetzt bekommen wir gleich mehrere Wochen mit Temperaturen über 40° ab, wobei wir oft nur Glück haben. Denn wenn uns eine Hitzewelle im Winter 24° beschert, würde dieselbe Hitzewelle im Hochsommer Temperaturen von über 45° bedeuten. Die Mittelmeerregion und vor allem Griechenland bekommen jetzt schon regelmäßig 46° ab. Und mit polaren Kältewellen verhält sich das genauso. Die fallen jetzt auch heftiger und länger aus und bringen entsprechende Schneemassen mit sich.

So sah das Verkehrschaos am 10.02.2021 auf Google Maps aus. Über die Woche konnte ich beobachten, wie die Schneefälle wanderten und den Verkehr bis Moskau hin lahm legte.

Starkregen
Die Flut, die von oben kommt
Bisher kamen Überschwemmungen ja eher von der Seite, also durch Flüsse und Bäche, die zu Strömen anschwollen. Diese Fluten gibt es auch heute noch, doch die immer stärkeren Starkregen verursachen noch eine ganz andere Art der Fluten.
Bei extremen Starkregen fällt so viel Regen auf einen Ort, dass das Wasser gar nicht so schnell abfließen oder versickern kann. Da helfen dann auch keine Maßnahmen mehr, wie weniger Verbauung und entsiegelte Flächen, denn das Wasser kommt ja direkt von oben. Sicher mildern solche Maßnahmen auch die Folgen eines extremen Starkregens ab, aber dann kommt eben noch mehr runter! Mittlerweile kommt es immer öfter zu so extremen Starkregen in relativ kleinen Regionen, sodass es uns alle betrifft. Die Zeiten, in denen man in hochwassergefährdeten Regionen lebte oder davor sicher, sind damit vorbei.
Eine weitere Folge solcher Starkregen-Unwetter sind umstürzende Bäume und Erdrutsche, die durch den aufgeweichten Boden entstehen.

Unwetter
Gewitterzellen und Stürme
Unwetter mit schweren Gewittern und Orkanen tun ihr Übriges. Besonders, wenn sie auf von langen Dürren geschwächte Wälder treffen. Dann bleiben kahle Landschaften zurück, obwohl die Wälder eine sehr wichtige Rolle dabei spielen, die Folgen des Klimawandels abzumildern.
Wälder ziehen Regen an und das bedeutet, wo keine Wälder mehr stehen, ziehen die Regenwolken darüber hinweg ohne abzuregnen. Somit entstehen weitere Dürreregionen. Und letztendlich ist das auch die Situation der afrikanischen Wüsten, denn dort gibt es durchaus Wolken und Wasser, das halt nur nicht abregnet. Darüber hinaus speichern Wälder Wasser und verteilen diese Ressource so über die Zeit und sie kühlen die Luft ab. Im Wald kann es so bis zu 5° kühler sein.

Die Meere
werden wärmer
Die Wassertemperatur an den Oberflächen der Meere nimmt zu, was mehrere drastische Folgen hat. Die Ursache dafür, dass die Oberflächentemperaturen so schnell steigen, ist, dass das Meerwasser die Wärme der darüber strömenden, warmen Luftmassen aufnimmt. Das geschieht besonders im Mittelmeer durch die Hitzewellen aus Nordafrika. Aber auch Nord- und Ostsee gehören zu den Meeren, die sich so aufheizen. Die Folge ist, dass auch mehr Wasser verdunstet und noch drastischer Unwetter und Starkregen verursacht.
Eine ebenso drastische Folge ist, dass die höheren Wassertemperaturen auch einen geringeren Sauerstoffanteil bedeuten und manche Fischarten diesen Hitzewellen der Wassertemperaturen nicht mehr ausweichen können. Ihre Bestände gehen deswegen zurück und der Nachwuchs bleibt aus. Und das bedroht die Fischbestände zusätzlich, über die Überfischung hinaus.

Aber
Pflanzen brauchen doch CO₂ !
Ja, was soll ich dazu sagen? Natürlich fördert CO₂ zunächst auch das Pflanzenwachstum, so wie wir vom Sauerstoff leben. Doch Ökosysteme benötigen ein feines Gleichgewicht und wird dieses gestört, kippen sie regelrecht um. Das gilt natürlich für zu viel CO₂ genauso.
Wer also diesen Verschwörungsglauben hat, kann ja mal Folgendes ausprobieren: Du sorgst für reichlich CO₂, gießt die Pflanzen jedoch nicht mehr (Dürre). Dafür schüttest du alle 3 Monate einen Eimer voll Wasser über sie (Starkregen) und lässt das Wasser im Topf stehen (Hochwasser), bis die Wurzeln weg gammeln. Damit das Szenarium komplett wird, packst du die Pfannen noch an Blättern und Stamm und wirbelst sie ein paar mal im Kreis herum (Orkan).
Was meinst du, ob dann mehr CO₂ wirklich zu einem besserem Wachstum führt? Sorry, aber so dämlich kann man doch gar nicht sein, um sowas zu glauben!
Eine weitere Spielart in diesem Verschwörungsglauben ist, dass Vulkane mehr Treibhausgase verursachen, als wir Menschen, was durchaus stimmen mag. Doch die Vulkane sind seit Jahrmillionen Teil des Gleichgewichts, unsere menschliche Industrialisierung jedoch nicht.
Das Leben ist auf allen Ebenen, auch auf den spirituellen, immer eine Sache des gesunden Gleichgewichts.
Die Folgen
Geschichte und Konsequenzen
Der Klimawandel ist zu 100% Mensch gemacht. Genau genommen sogar über 100%, denn entgegen Behauptungen der Klimaleugner:innen hat die Sonnenkraft in letzter Zeit abgenommen.
Die erste Erkenntnis über die klimaschädliche Wirkung der Industrialisierung erlangten Eunice Newton Foote und John Tyndall von 1856 bis 1861. Seitdem ist bekannt, dass Kohlendioxid (CO₂) und Methan Wärme in der Atmosphäre halten: Das ist der Treibhauseffekt. Und am 20. Februar 1956 thematisierte schließlich der damalige Bundeskanzler Adenauer die Klimaforschung für die Bundesregierung.
Der Klimawandel ist also nicht erst seit 35, sondern schon seit 167 Jahren bekannt.
1963 erstellte die Öl-Industrie dann ein Strategiepapier zum Thema, wie man auf eine Verlagerung der Energiewirtschaft zu alternativen Energien hin oder auf ein Verbot fossiler Brennstoffe reagieren könne? Seit nun 62 Jahren arbeitet diese Lobby daran und konnte solch ein Verbot bis heute verhindern. Und das ist auch die Wurzel für diverse Verleugnung und Verharmlosungen des Klimawandels.
1988 kam das Thema Klimawandel dann in der Öffentlichkeit an und der Weltklimarat IPCC veröffentlichte seinen ersten Bericht mit dem Titel „The Greenhouse Effect and Climate Change“. Daraufhin gingen die Klimaforscher:innen ab 1989 informativ in die Öffentlichkeit und der Klimawandel wurde präsentes Thema in Nachrichten und Dokumentationen.
Die ersten Folgen des Klimawandels begannen schon in den 90-er Jahren mit „El Niño“ und weltweiten Zunahme an Naturkatastrophen. Das war auch die Zeit, in der der Schneefall in den Alpen zurück.
Spätestens seit 1990, und damit bereits 35 Jahren, gehört Wissen um den Klimawandel und dessen katastrophalen Folgen zur Allgemeinbildung. Also wieso bin ich heute noch genötigt meinen Mitmenschen die Notwendigkeit des Klimaschutzes zu erklären?

Das 1,5°-Ziel
Regelmäßig finden internationale Klimaverhandlungen statt, in denen es darum geht, wie wir global den Klimaschutz erreichen können? Seit dem Klimaabkommen von Paris 2015 einigte man sich darauf, die Erderwärmung auf 1,5° zu begrenzen und 2,0° auf keinen Fall zu überschreiten. Doch auch das sind wieder Werte nach dem Motto, wie weit müssen wir uns als Täter:innen zurückhalten, um uns nicht ganz selbst umzubringen?
1,5° ist ein politischer Wert und nur teilweise wissenschaftlich, denn 1,5° gilt als die Grenze, ab der die Folgen extrem katastrophal ausfallen. Aber politisch ist man nicht bereit, sich für mehr Klimaschutz zu entscheiden. Und nach jeder Klimakonferenz stiegen die Treibhausgasemissionen noch schneller an, satt reduziert zu werden.
Das ist etwas wie mit den Abstandsregeln während Corona: Die Mediziner:innen sagten 2 m seien nötig und die Abstandsregel wurde dann 1,5 m. Lass die Wissenschaftler:innen mal reden!
Die Folgen
Die Folgen des Klimawandels sind vielseitig. Dürren bedrohen die Wälder und unsere landwirtschaftliche Ernährung und führen zu immer mehr und größeren Waldbränden. Und Orkane geben ihnen den Rest.
Die Meere erwärmen sich und das verdunstende Wasser nährt immer heftiger Unwetter und Starkregen. Hochwasser und Erdrutsche nehmen zu und ganze Regionen werden so unbewohnbar.
Höhere Temperaturen, aufgeheizte Landmassen und die höhere Luftfeuchtigkeit führen nicht nur zu stärkeren Hurrikans bzw. Taifunen, auch hierzulande kommt es immer häufiger zu immer größeren Tornados.
Der Permafrost taut und lässt nicht nur die Alpen bröckeln, was ganze Täler unbewohnbar macht. Auch Permafrostböden in nördlichen Regionen tauen auf, lösen sich in Schlamm auf und verschlucken ganze Städte.
Orkane und Sturmfluten bedrohen die Küsten und reißen ganze Strände und Steilküsten mit sich. Erste Ortschaften müssen deswegen bereits aufgegeben werden, da ihr Küstenschutz unbezahlbar wird.
Hitzewellen zählen zu den Naturkatastrophen, die mit Abstand die meisten Todesopfer fordern, und nicht nur unter alten Menschen. Und neben jenen, die direkt an Hitzefolgen tot umfallen, sterben noch 10 Mal so viele Menschen an indirekten Folgen der Hitze.
Das sind nur die deutlichsten Folgen, die uns hier momentan am stärksten treffen. Generell gilt: In ärmeren Ländern sterben mehr Menschen und in reicheren Ländern entstehen dafür höhere finanzielle Schäden. Die Idee, Klimaschutz könnte uns Geld kosten, das wir nicht haben, ist genau falsch rum gedacht. Nicht nur Rückversicherer haben sich das schon vor 35 Jahren ausgerechnet: Kein Klimaschutz ist sehr viel teurer!
Mittlerweile drängen auch die großen Konzerne auf effektiveren Klimaschutz, da auch sie die wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels fürchten. Nur am Stammtisch glaubt man noch, Klimaschutz geschehe gegen uns.

Klima-Rückkopplung
Der Klimawandel 2.0
Alles, was wir jetzt als Klimawandel erleben und noch erwarten, ist nichts gegen das, was uns noch droht. Denn der Klimawandel hat die unangenehme Folge, dass er gebundene Treibhausgase freisetzt und sich so selbst weiter anfacht.
Anfang der 90-er stellte ein britischer Forscher die Behauptung auf, CO₂ löse den Klimawandel nicht aus, sondern der Klimawandel erhöhe umgekehrt den CO₂-Wert in der Atmosphäre. Und manche Klimaleugnung beruht immer noch darauf.
Tatsächlich stimmt diese Beobachtung, nur die Schlussfolgerung ist falsch. Denn egal wieso die Temperatur steigt, sie führt immer dazu das gebundenes CO₂ freigesetzt. Diesen Effekt nennt man Rückkopplungsschleife, sprich, nach dem Mensch gemachten Klimawandel kommt noch ein 2. obendrauf.
Verpassen wir das maximale 2,0°-Ziel, dann droht diese Klima-Rückkopplung so stark zu werden, dass der Klimawandel exponentiell eskaliert. Und dann gibt es auch keine Maßnahme mehr, die ihn stoppen könnte. Das ist es, vor dem uns die Wissenschaft warnt!
Bekommen wir den Klimaschutz nicht rechtzeitig hin, war die bisherige Klimakatastrophe nur ein Witz. Doch jetzt können wir diesen Klimawandel 2.0 noch verhindern.

Endzeitklima
Gesellschaft und Klimawandel
Auf einer anderen meiner Webseiten gehe ich auf die Themen Gesellschaft und Klimawandel aus rein weltlicher Sicht ein.